Problemlos rauf und zielsicher, sobald ein Mensch ihr Zimmer betrat, wieder herunter um zum Schmusen parat zu stehen!
Zum Abschluss freuen wir uns riesig über diese Rückmeldung aus Mimi´s neuem Zuhause:
Mimi – gekämpft und gewonnen!
Wir sind stolz auf dieses wunderbare Katzenmädchen und dankbar!
Dankbar, dass wir von Euch auch immer wieder mit Geldspenden bedacht werden und nur so beispielsweise Mimi´s Tierarztrechnungen (die bei über 1.000 EUR lagen) begleichen können. Zudem danken wir Mimi´s neuem Menschen für das neue Zuhause, dass sie der Kleinen bietet.
Update: Oktober 2022
Unsere Mimi ist unser kleines Wunder! Aus der schwer verletzten und stark traumatisierten Katze entwickelt sich nach und nach ein Katzenmädchen, das ganz langsam aber stetig wieder ihre Fähigkeiten zurückgewinnt.
Die ersten Wochen waren schwer. Mimi konnte vermutlich nichts oder kaum noch etwas sehen und hatte auch ihr Hörvermögen größtenteils eingebüßt. In einer Welt die plötzlich dunkel und still ist, in einer völlig fremden Umgebung mit völlig fremden Menschen, zudem mit starken Koordinationsschwierigkeiten – wer kann es Mimi verdenken, dass all das seh schwer für sie war.
Nach und nach vertraute sie uns. Lernte, dass wenn wir sie sanft anfassten, dass dann die Pflege stattfindet aber niemand ihr etwas Böses tut.
Heute – und von heute erzählen wir viel lieber als von der Vergangenheit 😉 – liebt Mimi es gestreichelt zu werden. Sie saugt ruhige, freundliche Zuwendung geradezu auf. Mimi kann mittlerweile vieles: Offensichtlich kann sie wieder etwas sehen und hat auch andere Wahrnehmungsfähigkeiten zurückerlangt. Noch hat sie Defizite die auch deutlich bemerkbar sind aber die Tierklinik Belm hatte ganz klar geäußert, dass es bis zu 8 Monaten dauern kann bis der Prozess der „Wiederherstellung“ vermutlich seinen Höhepunkt erreicht hat. Wir gehen davon aus, dass Mimi weiterhin Fortschritte machen wird.
Mimi zog vor wenigen Wochen in unser kleinstes Katzenzimmer um. Hier auf überschaubaren Raum wollten wir sehen, wie kommt die Kleine zurecht und Mimi nahm die Herausforderung an. Nachdem sie sich erstaunlich schnell eingelebt hatte, bemühten wir uns, ihr immer Neues zu bieten. So wandelte sich ihre Zimmereinrichtung von anfangs sehr reduziert bis hin zu einem kleinen Abenteuerspielplatz. Sogar an einem Fummelbrett erarbeitete Mimi sich schon Leckerchen.
Heute war nun der große Tag an dem die Einsamkeit für Mimi vorüber sein sollte. Mimi ist in einen deutlich größeren Raum, zu einem lieben Katzenpärchen gezogen.
Langsam und sorgfältig werden wir uns nun umschauen ob wir bereits jetzt die richtig Menschen für Mimi finden, denn die beste Förderung ist doch immer noch ein eigenes Zuhause 🙂.
Mimi – angefahren liegen gelassen am frühen Morgen des 29.07.2022
Manche Geschichten, an den wir Euch gerne teilhaben lassen möchten, gehen einfach unter im Tierschutzalltag.
Auch wenn es schon einige Wochen her ist, dass Mimi zu uns kam – ihre Geschichte muss erzählt werden:
Die Finderin von Mimi sah sehr früh morgens eine Katze auf der Straße liegen.
„Zuerst sah es so aus, als sei die Katze überfahren … tot. Eine Krähe hackte an ihr herum aber dann hob die Katze die Pfote …“
Wir können uns dieses Szenario, das die Katzen-Finderin schilderte, genau vorstellen.
Ob der Fahrer/die Fahrerin des Fahrzeugs, das Fundkatze Mimi angefahren und schwer verletzt auf der Straße liegen gelassen hat, dies liest?
Mimi ist eine junge Katze und ihr dicker Bauch war nicht zu übersehen, sie war hochtragend.
Wie ist es, so ein Tier anzufahren und es dann einfach wie irgendeinen Dreck zum Krepieren auf der Straße liegen zu lassen und weiter zu fahren?
Mimi war schwer verletzt. Schmerzen. Angst. Ihre Babys …
Wie es wohl ist, wenn die Krähen kommen und das Fleisch aus einem raushacken, noch mehr Schmerz, noch mehr Angst aber man kann sich nicht wehren, ist nahezu bewegungslos …
Danke an die Finderin, die nicht weggesehen hat und bemerkte, dass Mimi noch lebte und sofort und richtig handelte – sie brachte Mimi in die nächstgelegene Tierarztpraxis!
Als wir den Anruf der Tierarztpraxis bekamen machten wir uns sofort auf den Weg. Als wir Mimi entgegennahmen zeigte sie nicht nur einen extremen Nystagmus, sondern verbiss sich krampfend in das Gitter unserer Transportbox. Hier war höchste Eile geboten und wir fuhren so schnell wir konnten zur Tierklinik. Dort angekommen starrten wir auf Mimi, sie atmete ganz flach, lag jetzt auf der Seite. In ihrem dicken Bäuchlein sah man die Bewegungen der Kitten. Wir hofften so für Mimi und die kleinen Wesen in ihr …
Sehr schnell wurde Mimi geröntgt und untersucht. Das Ergebnis: Verheerend!
Mimi hatte ein schweres Schädel-Hirntrauma durch den Unfall erlitten. Sie krampfte fortwährend durch diese Verletzung. Um diese Krämpfe zu stoppen brauchte sie starke Medikamente. Diese schädigten aber die Kitten. Den Unfall hatten die Kleinen überlebt, nun aber hatten sie kaum eine Chance. Die Untersuchung hatte ergeben, dass die Babys schon sehr weit entwickelt waren.
Damit die Kleinen überhaupt eine Chance hatten, wurde ein Notkaiserschnitt vorgenommen. Bereits vorher war klar, die Lungenreife tritt erst in den letzten Tagen vor der Geburt ein. Ist diese Lungenreife noch nicht erreicht, werden die Babys es nicht schaffen.
Trotz aller intensiven Bemühungen der Klinikmitarbeiter: Kein einziges Baby schaffte es.
Wir Tierschützer sind viel gewohnt. Wir sehen viel, erleben viel und wir stecken viel ein. Wir hatten hier so sehr gehofft, dass es von 5 Babys wenigstens ein paar schaffen … Man sitzt im Warteraum und hofft gemeinsam mit dem Team, dass im Tierheim mitfiebert. Man plant wie es weitergeht, wie wir die Babys bestmöglich versorgen. Colostrum … ja ist noch da. Alle warten. Wir hören das schnelle Piepen der Überwachungsgeräte im OP-Raum und wir hoffen …
Und dann kommt jemand und man sieht schon am Gesicht, hier gibt es keine guten Nachrichten.
An dieser Geschichte wäre einiges vermeidbar gewesen. Es gibt seit Jahren eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht im gesamten Meller Bereich. Mimi hätte nicht tragend sein müssen. Offensichtlich interessierte das aber mal wieder niemanden.
5 kleine Lebewesen, fast fertig entwickelt, die leben wollten sind jämmerlich zu Grunde gegangen, weil wieder einmal niemand Verantwortung übernommen hat. Den Unfall überlebten sie in ihrer Mutter aber dann erstickten sie, weil ihre Lungen noch nicht arbeiten konnten. Genauso wie wir uns wünschen, dass der Unfallfahrer/die Unfallfahrerin diesen Text ließt und begreift, genauso wünschen wir uns, dass der Halter/die Halterin von Mimi dies ebenso tut. Meist jedoch, so realistisch sind wir, wird diese Menschen auch weiterhin nichts kratzen und einen Text vom Tierheim in dem es um irgendeine Katze geht, den lesen sie schon mal gar nicht.
Wenigstens Mutterkatze Mimi hatte nun noch eine 50/50 Chance zu überleben.
Sie blieb das Wochenende in der Tierklinik und sie kämpfte. Es ist unglaublich zu was Katzen im Stande sind. Tatsächlich konnten wir Mimi am darauffolgenden Montag abholen. Schwer gezeichnet war die Kleine. Eine Regenerierung ihrer schweren Kopfverletzung kann, laut Tierklinik, bis zu 8 Monaten dauern. Erst dann kann abschließend festgestellt werden, welche Einschränkungen endgültig sind.
Momentan ist Mimi´s Welt leider dunkel und still. Mimi ist blind und ihr Hörvermögen ist mindestens stark eingeschränkt. Doch wir sehen auch die Fortschritte die sie bisher gemacht hat. War sie die ersten Tage noch völlig orientierungslos und hatte nicht unerhebliche Probleme mit der Koordinierung, kommt sie mittlerweile in ihrem noch kleinen Bereich verhältnismäßig gut zurecht.
Mimi hat es, trotz all des Schmerzes und des Verlustes, nun so weit geschafft. Sie zeigt uns, dass sie leben möchte und vertraut uns zunehmend.
Wie Mimi´s Geschichte ausgeht? Wir können es noch nicht sagen aber wir kämpfen mit und für Mimi und zeigen ihr jeden Tag, dass sie so viel mehr ist als irgendein Dreck den man zum Sterben auf der Straße liegen lässt.